Dialogforen des Graswurzelnetzwerkes

  • Phase 1; 13.00 - 15.15 Uhr
  • Nr.1 - Versammlungsrecht in der Praxis
  • Nr.2 - Die extreme Rechte und der "Kampf um die Parlamente"
  • Nr.3 - Anforderungen an ein nachhaltiges Engagement gegen rechte Kundgebungsanmeldungen
  • Nr.4 - Einstiegsdroge NS-Hardcormusik - "Trendsetter" in Thüringen
  • Nr.5 - Homophobie im Fußball
  • Nr.6 - "Nichts als das Leben" - Film und Gespräch mit dem KZ-Überlebenden Thomas Greve
  • Phase 2; 16.00 - 18.00 Uhr
  • Nr.7 - Demosani - Hilfe zur Selbsthilfe
  • Nr.8 - Das Ende der Geschichte? Kritische Rezeption von Kultur und Nationalstaat
  • Nr.9 - Unterstützung von Flüchtlingen bei Behördengängen
  • Nr.10 - Neue Strukturen bei Autonomen Nationalisten in Thüringen
  • Nr.11 - Zur Kritik des "zivilgesellschaftlichen" Ungehorsams
  • Nr.12 - ist Antifaschismus als Idee noch tauglich?
  • Nr.13 - ploitische Bildung oder antirassistische Bildung in der Schuke
  • Nr.14 – Wie weiter nach dem NSU-Prozeß
  • Phase 1; 13.00 - 15.15 Uhr
  • Nr.1: Versammlungsrecht in der Praxis
  • Referent: Thomas Müller
  • Charakter: Praxisworkshop
  • Beschreibung/Inhalt: Das Grundrecht auf Versammlungsfreiheit schützt nicht nur das Durchführen von Versammlungen in geschlossenen Räumen oder unter freien Himmel, sondern auch die Teilnahme an Versammlungen Anderer. Auch in der politischen Auseinandersetzung mit dem organisierten Rechtsextremismus spielt das Versammlungsrecht eine nicht unwichtige Rolle. Es wird Sprachfähigkeit in Kooperationsgesprächen trainiert. Der Workshop bietet einen Überblick über das Versammlungsrecht, gibt eine Einführung in die praktische Anwendung und beantwortet Fragen insbesondere zu vrechtlichen Möglichkeiten und Grenzen im Protest gegen Neonazis.
  • Nr.2: Die extreme Rechte und der "Kampf um die Parlamente"
  • ReferentInnen: Pia Stüve und Pascal Seyfferth
  • Charakter: Input und Diskussion
  • Beschreibung/Inhalt: Nach fast zweieinhalb Jahren Parlamentsarbeit von extrem rechten Mandatsträgern in den Thüringer Kreistagen und Stadträten wird im Rahmen des Projektes "Nazis in Parlamenten" eine erste Zwischenbilanz gezogen. Bei der Betrachtung rechter parlamentarischen Aktivitäten und der Umgehensweise der demokratischen Fraktionen mit ihnen bildet die Region Gera einen besonderen Schwerpunkt. Ergänzend beleuchtet sie das Verhältnis rechtsextremer Parteien zum Parlamentarismus und gibt eine Einschätzung zu den Wahlergebnissen sowie zu ihren Auswirkungen auf die extreme Rechte.
  • Nr.3 - Anforderungen an ein nachhaltiges Engagement gegen rechte Kundgebungsanmeldungen
  • ReferentInnen: Aktionsnetzwerk Jena -+ BgR Weimar
  • Charakter: Input und Diskussion
  • Beschreibung/Inhalt: Das Aktionsnetzwerk Jena erarbetet in Reflexion der gelungenen, aber auch der nicht erfolgreichen Verhinderungsaktionen der letzten Jahre Anforderungen an ein Blockadekonzept, die ein großes Maß an Sicherheit, Transparenz, Mitbestimmung, Wirksamkeit und Solidarität sichern. Diese wollen wir vorstellen und mit den Teilnehmern diskutieren. Eine zunehmend zentrale Rolle wird dabei dem Agieren der Versammlungsbehörden zuteil.
  • Nr.4: Einstiegsdroge NS-Hardcormusik (NSHC)- "Trendsetter" in Thüringen
  • Referent: Martin Langebach, Soziologe und Referent des Vereins "Argumente & Kultur gegen Rechts e.V."
  • Charakter: Interaktiver Vortrag mit Diskussion
  • Beschreibung: NSHC ist in der neonazistischen Musikszene ein wichtiger Trend, der die Szene im vergangenen Jahrzehnt maßgeblich verändert hat - auch in Bezug auf den Lifestyle. Eng ist der NSHC mit Thüringen verbunden. Der Vortrag handelt von der Entstehung des NSHC, seiner ersten Orientierung am normalen Hardcore und schließlich seiner Selbstvermarktung unter dem Label "hatecore" beziehungsweise heute "nshc", dessen Rückwirkung auf das neonazistische Spektrum und letztendlich der Bedeutung dieser Musikform im RechtsRock. Als Beispiel dient der undercover dokumentierte Film „Blut muß fließen“ von Tomas Kuban + Peter Ohlendorf.
  • Nr.5: Homophobie im Fußball
  • ReferentInnen: Hintertorperspektive e.V.
  • Charakter: Praxisworkshop
  • Beschreibung/Inhalt: "Schwule Sau" schreit sich am besten aus einer großen Masse heraus. Alle hören zu, einige machen mit. Im Alltag scheint dies fast undenkbar, im Fußballstadion ist es üblich. Wir wollen mit euch diese Problematik durchdenken und Handlungsoptionen aufzeigen.
  • Nr.6: "Nichts als das Leben" - Film und Gespräch mit dem KZ-Überlebenden Thomas Greve
  • ReferentInnen: Thomas Greve
  • Charakter: Film+Vortrag
  • Thomas Greve verbrachte insgesamt 22 Monate seiner Jugend in den Konzentrationslager Auschwitz und Buchenwald. Bekannt wurde er durch seine Zeichnungen über den KZ-Alltag , die er direkt nach der Befreiung noch in Buchenwald auf postkartengroßen Zetteln anfertigte. 50 Jahre nach seiner Befreiung erzählt Thomas Greve dem 13-jährigen Josua im Film "Nichts als das Leben" seine Geschichte. Über seine Kindheit, über die Lager, die Selektion, über Kälte, Hunger, Einsamkeit. Im Anschluss an den Film besteht die Möglichkeit, mit Herrn Greve ins Gespräch zu kommen. Thomas Greve lebt heute in Haifa/Israel und ist seit 10 Jahren regelmäßig in Deutschland.
  • Phase 2; 16.00 - 18.00 Uhr
  • Nr.7: Demosani - Hilfe zur Selbsthilfe
  • ReferentInnen: DRK Erfurt
  • Charakter: Praxisworkshop
  • Beschreibung/Inhalt: Das Konzept beinhaltet grundlegende Überlegung zur Bildung einer Demonstrations-Sanitätergruppe Fertigkeiten, Organisation, Material, medizinische Grundbegriffe), Ausführungen zu erster Hilfe und typische Demonstrations-Verletzungen. Praktische Übungen, z.B. wie mensch Augen richtig ausspült, nehmen einen wichtigen Teil des Workshops ein.
  • Nr.8: Das Ende der Geschichte? Kritische Rezeption von Kultur und Nationalstaat
  • Referenten: Erik Bodenstein, Martin Margraf
  • Charakter: Praxisworkshop
  • Beschreibung/Inhalt: Wir leben in einer Zeit, in der Nationalstaaten als allgemeine Gegebenheit aufgefasst werden. Dabei wird oft vergessen, dass sie - genau wie Kultur insgesamt - Konstrukte moderner Gesellschaften sind. Das Seminar beschäftigt sich mit der Entstehung von Nationalstaaten, welche Funktion sie in Verbindung mit Kultur in einer kapitalistisch organisierten Welt heute noch haben. Darüber hinaus sollen Debatten aufgegriffen werden, die sich mit dem Wandel von Staatlichkeit zum Europa der Regionenin einer globalisierten Welt auseinandersetzen.
  • Nr.9: Unterstützung von Flüchtlingen bei Behördengängen
  • ReferentInnen: Flüchtlingsrat Thüringen
  • Charakter: Praxisworkshop
  • Für Flüchtlinge ist es oftmals schwer Ansprüche durchzusetzen oder sich gegen Behördenhandeln zur Wehr zu setzen. Unzulänglich informierende MitarbeiterInnen, Unkenntnis über ihre Rechte als Flüchtlinge sowie Sprachbarrieren sind Alltag. Der Workshop gibt Menschen, die Flüchtlinge bei Behördengängen begleiten und unterstützen, einen Einblick in den Behörden- und Paragrafendschungel, klärt über die wichtigsten Rechte und Pflichten in Verwaltungsverfahren auf und gibt Tips für den Umgang mit Behörden .
  • Nr.10 Neue Strukturen bei Autonomen Nationalisten in Thüringen
  • ReferentInnen: Forum für kritische Rechtsextremismusforschung (FKR), Leipzig
  • Charakter: Vortrag mit reichlich Diskussion
  • Freie Kräfte, Autonome Nationalisten, Kameradschaften? Wo ist da noch der Unterschied? Zunehmend verschwimmen die Grenzen. Anmelder sind oftmals die selben Personen. Hinzu kommt, dass die NPD Anmeldungen für diese Gruppen vornimmt und Gruppen der AN zu Veranstaltungen der NPD mobilisieren, obwohl sie dies öffentlich leugnen. Dieser Workshop soll Verflechtungen der parlamentarischen Rechten mit dem gewaltbereiten rechten Untergrund aufzeigen.
  • Nr.11: Zur Kritik des "zivilgesellschaftlichen" Ungehorsams
  • ReferentInnen: kritische Gruppe Jena
  • Charakter: Praxisworkshop
  • Der Begriff und die Praxis des zivilen Ungehorsams werden in Thüringen vor allem von Gruppen bestimmt, die sich selbst mit einer antifaschistischen "Zivilgesellschaft" identifizieren. Sie verstehen sich als Korrektiv staatlichen Handelns, welches die Grundlagen einer demokratischen Gesellschaft schützt. Jedoch ist Sie mit dem Bestehenden weitestgehend einverstanden. Im Workshop werden Praxis und Theorie dieser Form einer Kritik unterzogen. Gleichzeitig wird trotz der Kritik versucht, nach emanzipatorischen Potenzialen dieses Ansatzes zu suchen sowie nach Verbindungspunkten mit anderen politischen Formen wie dem Begriff Widerstand oder widerständischen Praxen gesellschaftskritischer Gruppen.
  • Nr.13 : Schule und politische Bildung
  • Referent_innen: Teamende des Netzwerk Demokratie und Courage
  • Der Lern- und Lebensort Schule ist eine der wichtigsten Sozialisationsinstanzen für Menschen im europäischen Raum. Das NDC setzt Projekttage zur Sensibilisierung gegen Rassismus, Sexismus und weiteren Diskriminierungsformen an allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen um. Im Workshop soll sich unter anderem der Lehrplan der allgemeinbildenden Schulen angeschaut werden, um nach Indizien für Lerninhalte gegen Rassismus und andere menschenverachtende Ideologien zu suchen. Des Weiteren wird darüber diskutiert, inwiefern Schule ein inklusives Miteinander formen kann oder soll und verantwortlich für die antirassistische Bildung von Schüler_innen ist bzw. sein sollte.
  • Nr.14 : Wie weiter nach dem NSU-Prozess?
  • Referent_innen: Thüringer NSU-Untersuchungsausschuss und NSU-U-Ausschuss im Bundestag
  • Der Deutsche Bundestag setzte auf Antrag aller fünf Fraktionen am 26.Januar 2012 einen Untersuchungsausschuss zur Aufarbeitung des NSU-Terrors ein, dem zwischen 2000 und 2007 deutschlandweit neun ausländische Kleinunternehmer sowie eine Polizistin zum Opfer fielen. Die Mitglieder der NSU-Untersuchungsauschüsse im Bundestag und im Thüringer Landtag berichten und diskutieren. Der Fokus liegt dabei auf der Fragestellung, wie die Kapitalverbrechen der Terrorgruppe jahrelang unerkannt bleiben konnten und deren Ausbreitung durch staatl. Einrichtungen (gewollt oder ungewollt) befördert werden konnte. Der Thüringer Verfassungsschutz behinderte die Ermittlungen dabei maßgeblich. Welche Schlussfolgerungen werden aus der Aufarbeitung gezogen für Struktur, Zusammenarbeit, Befugnisse und Qualifizierung der Ermittlungsbehörden insgesamt gezogen?
Wir sind nicht rechts!
Wir sind menschenfreundlich!
Wir sind nicht rassistisch!
Wir sind nicht sexistisch!
Wir sind multikulturell!
Wir denken und handeln demokratisch!
Wir verhalten uns gewaltfrei!